Abofalle inoplay.de: Ich habe heute Nachmittag eine Mahnung von INO DIGITAL LTD bekommen über 395,88€.
Nachtrag Seitcheck.de Team
Vielen Dank für Deine Meldung!
Du bist in die Abofalle von inoplay.de getappt und bekommst Zahlungsaufforderungen von der INO DIGITAL LIMITED bzw. hasst eine Mahnung von INO DIGITAL LTD erhalten? Dann erfahre hier was dahinter steckt.
Wir haben vor längerer Zeit bereits über die Abofalle von Filmara.de ausführlich berichtet. Derartige Plattformen gibt es viele und aktuell scheint das Film Streaming-Portal inoplay.de ziemlich aktiv zu sein und viele erhalten Mahnungen und Zahlungsaufforderungen von INO DIGITAL LTD in E-Mail Postfach.
Inoplay.de bietet seinen Besuchern die Möglichkeit Filme online zu schauen. Laut inoplay.de ist die Nutzung von Inoplay legal!?
Diese Aussage können wir aktuell nicht bestätigen und haben zu den Rechteinhabern der dort beworbenen Filme Kontakt aufgenommen und lassen prüfen, ob es tatsächlich legal ist was dort angeboten wir.
Ähnlich wie bei Filmara wird man auch zu Inoplay von verschiedenen sogenannten Brückenseiten zur Registrierung auf inoplay.de weitergeleitet um Kinofilme angeblich schauen zu können. Die Seiten sehen 1:1 identisch aus! Einziger Unterschied ist, dass Inoplay offensichtlich auf negative Berichterstattung reagiert und ein Impressum zur Verfügung stellt und den “Button” bei der Registrierung angepasst hat. Dazu mehr weiter unten…
Aktuell ist uns leider noch nicht bekannt von welchen und wie vielen Webseiten man letztendlich zu inoplay.de weitergeleitet wird. Weiter unten werden wir aber alle uns gemeldeten Webseite auflisten.
So läuft die Abzocke
Der Ablauf ist auf fast auf allen Streaming-Portalen die mit inoplay.de in Zusammenhang stehen identisch. Sollte der Ablauf bei Dir anders gewesen sein oder eine neue Masche verwendet werden, dann freuen wir uns am Ende des Beitrages auf eine Mitteilung von Dir.
Über unzählige Webseiten (siehe weiter unten) werden Verbraucher die gerne online Filme schauen möchten – zahlreiche aktuelle und ältere Filme angeboten. Auf den Portalen wird behauptet es sei legal die Filme dort zu streamen oder herunterzuladen. Dies ist natürlich nicht der Fall!
In einem Fall war eine Verbraucherin auf der Webseite kino.ag. Dort werden die Filme mit “Kostenlos” beworben. Klickt man auf einen Film, hat man die Optionen den Film online zu streamen. Klickt man nun auf “Stream in HD anschauen” wird man zu stream.justhdfilme.com weitergeleitet.
Unter justhdfilme.com hat man nun die Optionen den gewünschten Film “herunterzuladen” oder in “4K zu streamen”. Ein Klick auf den Film startet den Vorspann und dann erhält man die Meldung: “KOSTENLOS KONTO REGISTRIEREN”
Klickt man auf “KOSTENLOS KONTO REGISTRIEREN” wird man zu filmara.de/registrierung/ weitergeleitet. Nachdem man dort nun seine Daten eingegeben hat passiert weiter nichts.
Nach etwa 5 Tagen bekommt man dann die erste Rechnung:
Premium-Status für 32,99 pro Monat bzw. 395,88 Euro im Jahr.
Laut Nutzungsbedingungen unter https://filmara.de/terms.html (denen man mit der Anmeldung zugestimmt hat) findet man dort im Abschnitt PAYMENT folgende Info:
When you sign up for a free trial and you cancel your account during a free trial period, no payment should be charged. If you do not cancel your account within 5 days, your account should automatically be extended to the annual Premium account at a cost of 32,99€ per month (395,88€ per year).
Theoretisch wurde man also darauf hingewiesen das man ein Abo abgeschlossen hat und müsste auch bezahlen. Allerdings ist alles nur auf englisch und man hat NICHT explizit einem Abonnement zugestimmt. Somit kommt auch kein Vertrag zustande!
Ab jetzt folgen Zahlungsaufforderungen und Rechnungen von Filmara.de oder anderen Anbietern und man soll bezahlen.
In einigen Fällen kommen die Rechnungen bzw. Mahnungen jetzt aber von der INO DIGITAL LTD?
Auf deren Webseite inoplay.de von INO DIGITAL LTD sieht die Registrierung überraschend anders aus. Denn hier steht ganz klar “JETZT KOSTENPFLICHTIG REGISTRIEREN” und zusätzlich “5 Tage kostenlos testen. Danach 32,99€ pro Monat (Laufzeit 12 Monate)”.
ABER!!!
So einfach ist das nicht! Denn die Betroffenen haben sich gar nicht auf inoplay.de registriert, sondern wurden zu Filmara.de geleitet. Ausserdem ist es auch bei inoplay.de fraglich ob ein Vertrag zustande kommt, da die dort zur Verfügung gestellten Filme womöglich gegen Urheberrechte verstoßen! Dies prüfen wir derzeit aber noch!
Besteht ein Vertrag durch anklicken & Zustimmung der Nutzungsbedingungen?
Im Internet können Verträge auch durch anklicken eines Buttons zustande kommen. Für einen gültigen Vertrag ist es jedoch erforderlich, dass der Empfänger die Erklärung als ein Vertragsangebot verstehen muss. Dies ist nicht der Fall wenn mit “KOSTENLOS” zur Anmeldung verleitet wird.
Hierbei müsste also der Anbieter den Abschluss eines rechtsgültigen Vertrages nachweisen. Für den Verbraucher ist nicht davon auszugehen, dass es sich um ein kostenpflichtiges Abo handelt wenn überall kostenlos steht. Auch nicht wenn dort nur “Registrieren” steht ist nicht von einem Abo auszugehen.
Seit dem 01. August 2012 ist in Deutschland zusätzlich auch noch die sogenannte Button-Lösung erforderlich!
Demnach muss der Betreiber den Käufer unmittelbar VOR der Bestellung ganz klar und auf hervorgehobener Weise über den Vertragsabschluss hinweisen. Zudem muss die Schaltfläche mit dem Text “kostenpflichtig bestellen” oder ähnlich gekennzeichnet sein.
In diesem Fall hier ist also laut deutschen Recht KEIN VERTRAG zustande gekommen.
Am 1. August 2012 trat das „Gesetz zur Änderung des Bürgerlichen Gesetzbuchs zum besseren Schutz der Verbraucherinnen und Verbraucher vor Kostenfallen im elektronischen Geschäftsverkehr“ in Kraft.
Wer steckt hinter inoplay.de?
Mit dem Portal Inoplay versuchen die Betrüger offensichtlich eine rechtskonforme Plattform darzustellen. Haut nur nicht hin, wenn die Verbraucher zur Registrierung auf eine andere Seite gelockt werden.
Laut Impressum wird Inoplay betrieben von:
INO DIGITAL LTD
71-75 Shelton Street, Covent Garden,
London, England, WC2H 9JQ
Geschäftsführer: Cruddace Dean
Telefon und Fax:
Telefon: +49 (0) 30 629 31 157 (03062931157)
Fax: +49 (0) 30 629 31 157-01
E-Mail: [email protected]
USt-IdNr: UK-20393821
Handelsregisternummer im Vereinigten Königreich: 10573642 (Companies House)
In den Zahlungsaufforderungen wird dann die Möglichkeit einer Ratenzahlung angeboten. Diesbezüglich steht eine deutsche Handynummer +4915201362518 (015201362518) zur Verfügung. Mehr über diese Rufnummer erfahrt ihr in einem anderen Beitrag.
Auf den unzähligen Lock-Portalen treten immer unterschiedliche Unternehmen namentlich in Erscheinung. Diese sind teilweise frei erfunden oder werden missbräuchlich verwendet. Es kann also sein, dass ein im Impressum genanntes Unternehmen real existiert aber in keinem Zusammenhang mit der Webseite steht.
Mahnung per Mail erhalten
Bevor ein angebliches Inkasso Unternehmen beauftragt wird erhält man in der Regel erst einmal eine Mahnung per Mail gesendet das die Testphase abgelaufen sei. Eine derartige Mail sieht beispielsweise so aus:
Letzte Mahnung!
Sehr geehrte(r) Herr/Frau xxx,
Da Sie auf unsere Schreiben nicht reagiert haben, gehen wir davon aus, dass Sie an einer außergerichtlichen Erledigung der Angelegenheit nicht interessiert sind.
Sie haben bereits am 14.01.2021 Zahlungserinnerungen erhalten und haben es dennoch versäumt, die offene Forderung zu begleichen.
Wir fordern Sie deshalb auf, die Ihnen ausgestellte Rechnung innerhalb von den nächsten 3 Arbeitstagen zu begleichen.
Sollten wir von Ihnen bis spätestens 23.01.2021 keinen Ausgleich der Gesamtforderung in Höhe von: 395,88 Euro feststellen können, oder Zahlungsvorschlag von Ihnen vorliegen haben, werden wir ohne weitere Ankündigung unsere Rechtsabteilung beauftragen, gerichtliche Schritte gegen Sie einzuleiten, um die Pfändung durch den Gerichtsvollzieher in die Wege zu leiten die für Sie mit unerheblichen weiteren Kosten verbunden ist.
Wir räumen Ihnen nun letztmalig die Möglichkeit ein, die Gesamtforderung von 516,24€, bestehend aus:
- Rechnungsbetrag 395,88 €
- Verzugszinsen 23,86 € zzgl.
- Mahngebühren 96,50 €
- Gesamt: 516,24 €
bis zum 29.01.2021 zu bezahlen.
Unsere Bankverbindung:
- Zahlungsempfänger: MAC FLY LTD
- Bankinstitut: HSBC BANK PLC
- IBAN: GB30HBUK40118430567752
- BIC: HBUKGB4BXXX
- Verwendungszweck: Invoice 1255GB
- Betrag: 516,24 Euro
Sollten wir über den Gesamtbetrag bis zu diesem Datum nicht oder nicht vollständig verfügen können, sehen wir uns gezwungen, ein gerichtliches Mahnverfahren einzuleiten.
Gerne können wir eine Ratenzahlung vereinbaren:
Tel. +49 152 0136-2518
Um jegliche Anwalts-, Inkasso- bzw. Gerichtskosten zu vermeiden, möchten wir Ihnen ausdrücklich empfehlen, die Ihnen ausgestellte Rechnung während der dreitätigen Zahlungsfrist zu begleichen.
Senden Sie uns nach der Zahlungsleistung die Quittung bzw. einen Screenshot an die folgende E-Mail Adresse: [email protected]
Copyright 2018 © inoplay.de All rights reserved. INO DIGITAL LTD, 71-75 Shelton Street, Covent Garden, London, England, WC2H 9JQ
Zahlungsaufforderung von Inkassounternehmen
Nach einer Testlaufzeit von 5 Tagen soll man dann für eine Jahresabo bezahlen. Diese Zahlungsaufforderung erfolgt dann recht aggressiv mit zahlreichen E-Mails in denen man sehr unter Druck gesetzt wird. Der Versand der Mails erfolgt von Inkassounternehmen die damit beauftragt sind das Geld einzutreiben. In einigen Fällen wegen einem online geschauten Kinofilm oder teilweise sogar wegen Urheberrechtsverletzung.
Teilweise wird auch recht schnell mit einer Pfändung oder weiteren gerichtlichen Maßnahmen gedroht.
Hier eine Liste der Inkassounternehmen die eine Zahlungsaufforderung für die Streaming-Portale verschicken:
SILVIA LTD, SIDNEY LTD, DARIUS LTD, RALPHY LIMITED, AUSTIN ACCOUNTS & TAX LIMITED, CHESTER A HOLDING LTD, AXEL LIMITED MERCUS TRADING LIMITED, KEVIN ABBOTT LIMITED, RIVER LP, CONOR LIMITED, HOLMES ADVISORY LIMITED, BAKER LIMITED oder ROBINSON & COMPANY LIMITED
Mahnung bekommen – Was tun?
Zuerst einmal solltest Du Ruhe bewahren und Dich davon nicht einschüchtern lassen. Und auf KEINEN FALL Geld überweisen! Wir kennen die Mails von denen uns wissen, dass diese sehr einschüchternd wirken können. Die dort oft deutlich gemachten Drohungen von Gerichtsvollzieher, Polizei und Pfändung können einem schon Angst machen.
Wenn ihr auf die Mails antwortet, dann habt ihr schon mal eine Kommunikation gestartet und liefert denen vielleicht weitere Informationen über euch. Auch ist denen dann bekannt, dass Du schon mal aufmerksam geworden bist. Daher ignoriert die Mails und nicht antworten!
In jedem Fall ist es hilfreich hier Deine Erfahrungen mit der Streamingabzocke zu schildern und ggf. neue Methoden mit anderen zu teilen. Nur so können wir andere davor warnen und nützliche Tipps gegen diese Abofallen geben.
Grundsätzlich solltet ihr euch nicht auf derartigen Portalen registrieren.
Die Verbraucherzentrale und die Ermittlungsbehörden sind bereits darüber informiert und arbeiten fieberhaft daran zu ermitteln wer dahinter steckt.
Abofallen die über inoplay.de laufen
Folgende Webseiten sind uns aktuell bekannt von denen man zu www.inoplay.de weitergeleitet und in die Abofalle gelockt wird:
inoplay.de Erfahrungen
Hast Du Erfahrungen mit www.inoplay.de oder dem Unternehmen INO DIGITAL LTD gemacht? Dann Freuen wir uns über Deinen Erfahrungsbericht. Je ausführlicher Du Deine Erfahrungen schilderst, umso besser können andere Verbraucher informiert werden und wir Informationen sammeln.
Teile uns Deine Erfahrungen mit!