Der Onlinehandel boomt – doch mit ihm auch die Anzahl der Fakeshops. Eine aktuelle Untersuchung zeigt erschreckende Zahlen von Betroffenen und hohe finanzielle Verluste.
Onlineshopping erfreut sich großer Beliebtheit. Viele Menschen ziehen es vor, bequem von zu Hause aus einzukaufen, oft auch wegen der attraktiven Angebote, die online verfügbar sind. Der Vorteil des einfachen Preisvergleichs trägt ebenfalls zur Popularität bei. Doch wo es viel Geld zu verdienen gibt, sind auch Betrüger nicht weit.
Diese betrügerischen Aktivitäten führen dazu, dass Menschen auf der Suche nach günstigen Angeboten häufig auf Fakeshops hereinfallen und dabei erhebliche Geldsummen verlieren. Eine umfassende Analyse der Finanz-App Finanzguru und des Cybersecurity-Unternehmens Lexmentis zeigt erstmals im großen Umfang, wie viele Deutsche im letzten Jahr Opfer von Fakeshops geworden sind.
Die Ergebnisse, die im „Finanzguru-Fake-Shop-Report 2024“ präsentiert wurden, sind alarmierend. Im Jahr 2023 fielen mehr als 301.000 Deutsche auf Online-Betrüger herein, was zu einem wirtschaftlichen Schaden von über 94 Millionen Euro führte. Auch Benjamin Michel, Gründer der App Finanzguru, äußerte sich überrascht über die hohen Zahlen: „Es gibt deutlich mehr Opfer, als wir erwartet hätten.“
Viele Betroffene sehen ihr Geld nie wieder
Für den Report wurden Überweisungen per Vorkasse oder Rechnung untersucht. Andere Betrugsmethoden wie Kreditkartenbetrug oder Enkeltricks wurden nicht berücksichtigt. Die höchste überwiesene Summe an einen Fakeshop betrug 9.650 Euro und ging an einen Anbieter, der vorgab, Haushaltsgeräte zu verkaufen.
Wer einmal an einen Fakeshop überwiesen hat, sieht sein Geld wahrscheinlich nicht wieder. Die Rückzahlungsquote der Banken lag im Durchschnitt nur bei 7,1 Prozent. Kunden der Deutschen Bank hatten etwas mehr Glück – hier erhielten 41 Prozent ihr Geld zurück.
Laut dem Report wurden viele Opfer über Werbung auf Google, Facebook, Instagram oder TikTok zu den Fakeshops gelockt. Die meisten betrügerischen Onlineshops im Jahr 2023 konzentrierten sich auf die Bereiche Brennholz, Fahrräder, Kinderwagen und Markenkleidung.