Die Zahl der Internetnutzer steigt täglich und damit auch die Zahl der Nutzer von Onlineshops für den Einkauf von Produkten und Dienstleistungen. Doch neben den seriösen Onlineshops gibt es auch immer mehr unseriöse Onlineshops bei denen die bestellte Ware gar nicht geliefert wird. Sogenannte Fake-Shops locken mit günstigen Angeboten und sollen zum Kauf verleiten. Doch die bestellte Ware wird nie geliefert und die wahren Betreiber des Fake-Onlineshops sind nicht ausfindig zu machen. Hinzu kommt die Zeit die verstreicht, bis man den Betrug überhaupt bemerkt. Denn natürlich kalkuliert man neben der Lieferzeit auch noch die Zeit für die Transaktion ein und man schöpft meist erst nach mehreren Tagen, dass Opfer von Onlinebetrügern geworden ist.
Doch was kann man machen, wenn man bei einem Fakeshop bestellt hat und die Bestellung nie versendet wurde? Dieser Frage sind wir auf den Grund gegangen und haben euch nachfolgend die wichtigsten Punkte zusammengestellt. Diese sollen euch einen Wegweiser zur Vorgehensweise bei einem Internetbetrug mit einem Fakeshop geben. Zusätzlich werden wir euch nützliche Informationen zusammenstellen die euch zukünftig warnen und rechtzeitig erkennen lassen, ob es sich bei dem besuchten Internetshop um einen seriösen Onlineshop oder einen Fakeshop handelt.
Neben einem Fakeshop bei dem die bestellte Ware gar nicht existiert gibt es auch noch zahlreiche Onlineshops bei denen Fälschungen bekannter Markenprodukte angeboten werden. Auch hierzu haben wir einige Informationen und Tipps zusammengestellt.
Opfer eines Fakeshops – was tun?
Wenn Du bereits auf einen Fakeshop im Internet reingefallen bist und die Ware bisher nicht geliefert wurde solltest Du folgendermaßen vorgehen:
- Andere davor warnen
Wenn Du bereits auf eine Abzocke oder einen Betrug im Internet reingefallen bist hast Du die Möglichkeit andere davor zu warnen. Immer mehr Betrugsopfer bei Fakeshops oder ähnlichen Fällen nutzen das Internet, um nach den neusten Maschen von Betrügern zu suchen. Es ist also in jedem Fall hilfreich den betroffenen Fake-Onlineshop zu melden damit andere davor gewarnt sind. Auch können sich weitere Opfer zu Wort melden und ihre Erfahrungen mit Dir und anderen betroffenen teilen. - Informationen sichern
Dann solltest Du alle Informationen sichern, die für spätere Beweise hilfreich sein können. Dabei sollte man auch Informationen berücksichtigen die einem erst einmal nicht sonderlich wichtig erscheinen. Man weiß ja nie!
Dazu sicherst Du in jedem Fall alle relevanten Seiten des Onlineshops wie beispielsweise das Impressum, AGB, Datenschutz und ggf. entsprechende Produktseiten indem Du diese Seiten ausdruckst und zusätzlich einzelne Screenshots erstellst oder erstellen läßt.
Auch sinnvoll ist es die Webseite bei Archiv.org zu speichern. Dort kann die Speicherung dann noch lange Zeit abgerufen werden. Am einfasten ist es wenn man dazu folgende URL in der Adressleiste eingibt und am Ende noch die entsprechende Webadresse des Fakeshops anhängt. Beispiel: https://web.archive.org/save/https://www.FAKExxx.de Sobald die Webseite bei Archiv.org gespeichert ist wird der direkte Link zu der Speicherung angezeigt. - Mailverkehr sichern und ausdrucken
Sofern ein Mailverkehr stattgefunden hat wie beispielsweise für die Auftragsbestätigung, Rechnung oder Mahnung sollte dies gesichert und zusätzlich ausgedruckt werden. - Meldung auf Seitcheck.de prüfen
Prüfe über die Suchfunktion, ob der von Dir gemeldete Fakeshop bereits online ist und sich ggf. weitere Opfer zu Wort gemeldet haben. Wenn es bereits Erfahrungen anderer Nutzer gibt kannst Du auch dies ausdrucken und die Linkadresse speichern. - Anzeige wg. Betrug erstatten
Sind alle Informationen gesammelt, kann man sich auf den Weg zur nächsten Polizeiwache machen. Dort dann eine Anzeige wegen Betrug erstatten. Auch wenn die Polizei sie berühigen will und sie vorerst auf eine Anzeige verzichten sollen ist es wichtig zu wissen, dass die Polizei ist verpflichtet die Anzeige aufzunehmen. Wem der Gang zur Polizeiwache zu aufwendig ist kann eine Anzeige wegen Betrugs auch Online stellen.
Geld an Betrüger oder Abzocker überwiesen – was tun?
Wenn Du bereits Geld auf ein Bankkonto der Betrüger oder Abzocker überwiesen hast solltest Du umgehend Kontakt mit Deiner Bank aufnehmen. In der Regel bleibt einem nicht viel Zeit, um die getätigte Banküberweisung rückgängig zu machen. Relevant ist hierbei die Art der Überweisung (Online oder per Überweisungsträger), Zielort der Überweisung (Inland oder Ausland). Teile Deiner Bank also schnell mit was vorgefallen ist und bitte die Bank um eine „Stornierung vor der Wertstellung“ damit die Überweisung noch vor Gutschrift auf dem Empfängerkonto storniert werden kann. Ist das Geld bereits auf dem Empfängerkonto wird es unmöglich sein noch an das Geld zu kommen, da der Empfänger die Stornierung bzw. Rücküberweisung ablehnen kann.
Nachdem Du nun die Bank telefonisch kontaktiert hast solltest Du das ganze noch zusätzlich schriftlich erledigen und per Post oder Fax an die Bank senden.
Überweisung liegt schon länger zurück?
Ist die Überweisung bereits schon vor längerer Zeit getätigt worden und auf dem Bankkonto der Betrüger gelandet kannst Du bei der Bank schriftlich einen „Überweisungsrückruf“ beantragen. Dieser Rückruf ist jedoch gebührenpflichtig und verursacht Kosten zwischen 5,- bis 45,- Euro je nach Bank. Bei 123recht findet man einige Informationen was man tun kann, wenn man eine falsche Überweisung getätigt hat.
Geld per Paypal an Fakeshop übersendet?
Hast Du den fälligen Kaufbetrag bei dem Onlineshop per Paypal bezahlt solltest Du umgehend Kontakt zu Paypal aufnehmen und den genauen Fall schildern. Paypal ist sehr daran interessiert eventuelle Betrugsfälle aufzuklären. Dazu solltest Du Paypal alle Dir zur Verfügung stehenden Informationen übermitteln.
Wurde keine Ware geliefert besteht bei Paypal die Möglichkeit den Käuferschutz zu nutzen. Hierbei hat man die Möglichkeit sein Geld innerhalb von 180 Tagen nach Zahlung erstattet zu bekommen. Dazu einfach in seinem Paypal Account „Ware nicht erhalten“ anklicken.
Geld per Kreditkarte an Fakeshop überwiesen?
Erfolgte die Zahlung an den Fakeshop per Kreditkarte ist natürlich das entsprechende Kreditkarteninstitut dafür zuständig. Auch hier sollte man den Fall ausführlich schildern und ggf. gesammelte Informationen zur Verfügung stellen. Zur Sicherheit sollte die Kreditkarte vorübergehend gesperrt werden. Hierfür stehen spezielle Telefonnummern der Kreditkarteninstitute zur Verfügung.
Links mit weitern Informationen
Woran erkennt man einen Fakeshop?
Betrugsanzeige online stellen
https://www.polizei-praevention.de/themen-und-tipps/straftaten-im-netz/fakeshops
https://www.polizei-beratung.de/themen-und-tipps/gefahren-im-internet/e-commerce/fake-shops/